NEIN! Ich habe keine Angst,nein, ich habe keine Angst.
Ich rolle mich weg von ihm und richte mich auf meinen Knien auf so gut es geht. In der Haltung eines Betenden bemerke ich, dass ich nackt bin.
Ich schwitze, Sand klebt an meinem Körper.
Mit einem Schritt schließt er wieder zu mir auf.
Ich senke meinen Kopf und schließe die Lider. Ihr Bild vor meinem inneren Auge schlage ich zu. Mit beiden Händen.
Gegen seine Schienbeine, Knie, Oberschenkel, in seine Mitte. Einmal, zweimal. Er bewegt sich nicht. Ich schreie wie von Sinnen - nichts. Er bleibt stehen. Erschöpft gebe ich auf. Schaue zu ihm auf. Sein Lächeln ist von seinem Mund verschwunden. Langsam fasst er an das glatte Elfenbein seines Schwertknaufs. Zärtlich langsam zieht er es aus der glänzenden Scheide. Er holt weit aus und die phallusbewehrte Faust kracht auf meinen Kopf nieder. Die Wucht des Schlages lässt mich zur Seite kippen. Schmecke Blut, fühle wie es sich warm mit den Sandkörnern mischt.
Ich habe keine Angst.
Unter dieser bronzenen Larve liegen wohlgeformte, aber schmale Lippen. Diese umzucken ein bitteres Lächeln.
Hoch baut er sich am Strand auf. Seine Brust wird von einem Panzer umschlossen. Kleine, stumpf glänzende Metallplättchen sind wie Schuppen darauf angeordnet. Seine schwere Hand liegt auf dem phallisch geformten Knauf eines mächtigen Schwertes. Diese Prunkwaffe steckt in einer mit zarten Blütenblättern umflorten Scheide.
Barfuß, aber mit festem Schritt läuft er auf mich zu, kommt näher.
"Bin ich es, mit dem du sprechen willst?",
„Bin ich es, mit dem Du sprechen willst?
Du bist voll von nichts Neuem mehr, satt und immer wieder anders!"
Seine Lippen umspringt dieses wissende, abschätzige Lächeln.
Brust an Brust stehen wir im Sand. Wild lodernd brennt es hinter der Maske. Er reißt mich um. Ich liege am Boden. Sehe die feinen Härchen an seinen Knöcheln. Es knirschen die Sandkörner zwischen meinen Zähnen.
Wut steigt in mir auf, Tränen schießen mir in die Augen.
"Ist es dass, was du nehmen willst?"
"Die Welt wird wachsen, auch ohne Dich.
Sie wird sich drehen, ohne dich.
Durchdrehen, ohne Dich.
Ich drehe sie."
Sein Kopf ist mit Gefieder umfächert; schwarz glänzend auf dem Kopf, schöne weinrote Federn an den Schläfen. Eine bronzene Maske umschließt seine Wangen und die Nase. Hinter den mandelförmig eingearbeiteten Sehschlitzen der Maske brennt es rot.
Seine Mundwinkel beginnen leise zu zucken. Langsam zieht das altbekannte Lächeln auf seine Lippen, mehr noch, er lacht leise, dann dreht er sich um und läuft laut lachend zurück ins Wasser. Ich schließe meine Augen und erwache zu schnell.
credits
from vier Traeume,
released July 15, 2017
Music written, performed, arranged and produced by WEINHOLD
Lyrics written by Robin Weinhold
Recorded in 2016/2017 at the Spunk Cave
Mixing, Mastering, Editing by CONVEX
WEINHOLD:
convex -electronics, piaano
enni_w.- guitar,
friedrich M.- bassguitar
robin Weinhold - vocals
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